Nachdem einige Vorkehrungen getroffen worden waren, wie zum Beispiel die Anmeldung beim Zoll, konnte am Buß- und Bettag, 21.11.2024, endlich der Brautag des diesjährigen P-Seminars unter dem geschulten Auge von Herr Hutschenreuther starten. Pünktlich um 9 Uhr ging es los mit den letzten Vorbereitungen und einer kurzen Besprechung unseres KI-generierten Rezeptes.
Zuerst setzten wir die Maische an, hierfür mussten wir vorab das Weizen- und Gerstenmalz schroten. Das Malz wurde uns netterweise von der Malzfabrik Müller aus Inkofen bereitgestellt, die von den Eltern eines Mitschülers betreiben wird. Das Schroten ging sehr auf die Arme, deshalb kam auch jeder einmal an die Reihe. Zusammen mit dem erhitzten Brauwasser wurde das Malz auf etwa 50 Grad Celsius erwärmt. Das Ganze musste dann durch verschiedene Rastphasen und war für ungefähr 2 Stunden weniger arbeitsaufwändig, da nur ab und zu das leichte Variieren der Temperatur oder ein Umrühren nötig war. Jetzt wurde es chemisch, denn in dieser Zeit begannen die Enzyme zu arbeiten. Diese Zeit nutzten wir sinnvoll, indem wir verschiedene Aufgaben, wie das Designen der Etiketten oder der Namensfindung für unser entstehendes Weißbier, so kam keine Langeweile auf.
Um zu prüfen, ob die Enzyme richtig arbeiteten, wurde nach einiger Zeit eine sogenannte Iod-Probe durchgeführt. Als diese negativ ausfiel, wurde das Abmaischen eingeleitet. Die Maische wurde kurzzeitig weiter erhitzt, um die Enzyme zu stoppen.
Im Anschluss daran wurde die Würze abgelassen und für eine Stunde aufgekocht. Das Überbleibsel im Bottich, der sogenannte Treber, war sehr beliebt bei uns. Ihn kann man nämlich als Tierfutter verwenden, aber auch im Brot, Salat oder anderen Rezepten findet er einen Platz.
Dann kam er endlich zum Einsatz: der Hopfen. Mit unserem Brauspruch „Hopfen rein, das Bier wird fein- Weißbierkunst, so soll es sein!“ wurde er zur Würze hinzugegeben. Anschließend stand der Whirlpool auf unserer Liste, aber nicht für uns, sondern für die Würze. An Entspannung war hierbei nicht zu denken, das Gemisch wird hierbei filtriert. Nach dem Abkühlen der kochenden Würze folgte schlussendlich die Hefe, um unserem Weißbier den gewünschten leichten und aromatischen Geschmack zu verleihen. Dann war der Brautag für‘s erste abgeschlossen und wir konnten nach circa 7 Stunden wieder nach Hause.
Im Gärbottich entstand dann innerhalb der nächsten Woche etwas mehr als der gewünschte Alkoholgehalt von etwa 7,5%. Somit lässt sich unser Weißbier sogar als Bock bezeichnen.
Obwohl wir uns den Tag in Teilen bestimmt anders vorgestellt hatten, hat sich das frühe Aufstehen am schulfreien Tag sicher gelohnt, da wir als Team viel Spaß hatten und es sehr interessant war, den Prozess des Brauens selbst durchzuführen und mitzuerleben. Ein großes Dankeschön gilt vor allem Herrn Hutschenreuther, der seinen freien Tag opferte und uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand, sowie der Mälzerei Müller für das kostenlose Malz.
-Veronika Dünzinger 11a-